Vorteil Tempo: Ausbau erneuerbarer Energien

Erneuerbare Energien sind das Herzstück eines klimaneutralen Energiesystems. Sie können eine steigende Stromnachfrage klimaneutral, preisstabil und im eigenen Land bedienen. Ein schnelleres Ausbautempo bringt langfristig Energiesicherheit und mehr Verlässlichkeit für das Ziel Klimaneutralität.

Vorteil Tempo: Klimaneutralität und Energiesicherheit

Neben der Klimaneutralität steht Deutschland mit der Stärkung der Energiesicherheit vor einer weiteren großen Aufgabe. Beide Ziele erfordern die Abkehr von fossilen Energieträgern.

Nur ein fossilfreies, klimaneutrales Energiesystem kann eine langfristig sichere Energieversorgung für Deutschland und Europa gewährleisten.

Mehr erfahren

 

Auf dem Weg zur Klimaneutralität liegt der Fokus auf einem schnellen Bau erneuerbarer Anlagen und einer Stärkung der nötigen Infrastruktur. Hohe Kapazitäten bei Solar- und Windenergie (on- und offshore) sind die Grundlage für ein klimaneutrales Stromsystem. Damit einher geht, die Netze und weiteren Infrastrukturen auf allen Ebenen zu optimieren, zu verstärken und erheblich auszubauen. Wenn Deutschland über die eigenen Grenzen hinausdenkt und mit seinen europäischen Nachbarn zusammenarbeitet, lassen sich diese Kapazitäten optimieren und die Klimaziele schneller erreichen.

Ausbau erneuerbarer Energien als Treiber von Energiesicherheit und Klimaneutralität

Video abspielen

Mit Klick auf das Video aktivieren Sie alle YouTube-Videos auf dieser Webseite.
Wir weisen darauf hin, dass dann personenbezogene Daten an YouTube übermittelt werden.

Installierte Leistung erneuerbarer Energien in Deutschland 2021

 

Ende 2021 gab es in Deutschland Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 59 Gigawatt (GW) und Onshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 56 GW. Die Leistung von Offshore-Windenergieanlagen lag bei rund 8 GW. Erneuerbare Energien konnten so 41 % des Bruttostromverbrauchs 2021 in Deutschland decken.

Jetzt umfangreich und schnell ausbauen

Die Stromnachfrage wird durch eine weitreichende Elektrifizierung und eine Abkehr von fossilen Energieträgern in allen Verbrauchssektoren (Industrie, Verkehr, Gebäude und Wärme) stark ansteigen. Um diese Nachfrage zu decken und fossile Kraftwerke schnell zu ersetzen, gilt es, die Erneuerbaren innerhalb kurzer Zeit um ein Vielfaches auszubauen.

Zubau erneuerbarer Energien bis 2030

Die Bundesregierung will bis 2030 einen erneuerbaren Anteil von 80 % am Bruttostromverbrauch erreichen. 2035 soll die Stromversorgung bereits vollständig aus erneuerbaren Energien stammen. Dafür ist im aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bis 2030 eine installierte Leistung von 215 GW Photovoltaik, 115 GW Wind onshore und 30 GW Wind offshore vorgesehen. Der jährliche Zubau von Windenergieanlagen an Land soll bis 2025 von unter 2 GW pro Jahr in 2021 auf rund 10 GW pro Jahr steigen. Photovoltaikanlagen sollen von rund 5 GW auf 22 GW pro Jahr zulegen. Der marktgetriebene Ausbau, z. B. über sogenannte Power Purchase Agreements, ist, neben dem staatlich geförderten, der entscheidende Hebel zu einer schnellen und günstigen Energiewende.

Die Bundesregierung hat mit der Zielanhebung und der neuen Definition, dass erneuerbaren Energien „im überragenden öffentlichen Interesse“ liegen, erste wichtige Schritte für eine Beschleunigung beschlossen. Nun gilt es, dass die Bundesländer ausreichende Flächen zur Verfügung zu stellen und die Planungs- und Genehmigungsverfahren tatsächlich verkürzen.

Möglichkeiten für einen schnellen Ausbau nutzen

Aktuell läuft der Ausbau erneuerbarer Energien viel zu langsam. Von der Vorprüfung bis zur Inbetriebnahme einer Windkraftanlage vergehen beispielsweise sieben bis acht Jahre. Was sind die entscheidenden Treiber für eine Veränderung?

Energienetze: Erneuerbare Energien in das System integrieren

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist der Motor der Transformation. Er läuft aber nur rund, wenn der Ausbau der Netze damit einhergeht. Die Infrastruktur muss unter hohem Tempo auf allen Ebenen für die neue Stromerzeugung, für neue Akteure und neue Verbraucher fit gemacht werden.

Nach den Berechnungen der dena-Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität sind im Übertragungsnetz – über die im Bundesbedarfsplan und Netzentwicklungsplan Strom 2035 (2021) genannten Maßnahmen hinaus – weitere 8.200 Kilometer (km) an Verstärkungs- und Ausbaumaßnahmen nötig. Auch im Verteilernetz ist mit erheblichem Investitionsbedarf zu rechnen. Ein Großteil der erneuerbaren Erzeugungsleistung geht hier ans Netz. Elektroautos und Wärmepumpen kommen als neue Verbraucher hinzu.

Investitionsbedarf Stromnetze bis 2045 laut dena-Leitstudie (2021)

> 93
Mrd. Euro
für das Übertragungsnetz
68
Mrd. Euro
auf Hochspannungsebene
40
Mrd. Euro
auf Mittelspannungsebene
75
Mrd. Euro
auf Niederspannungsebene

Wichtige Hebel für die Beschleunigung im Netzausbau sind Vereinfachungen in den Genehmigungsverfahren und eine möglichst vorausschauende Planung. Mit der Ausrichtung des Netzentwicklungsplans auf das Jahr 2045 und dem Verzicht auf die Bundesfachplanung in bestimmten Fällen sind erste Schritte getan.

Neben dem Netzausbau spielen digitale, smarte und flexible Lösungen eine große Rolle. So lassen sich erneuerbare Energien besser managen, Netzengpässe vermeiden und Erzeugung und Verbrauch ausbalancieren.

Durch die Transformation wachsen die Sektoren zusammen. Deshalb sollte die Planung der verschiedenen Energieinfrastrukturen für Strom, Gas, Wasserstoff und, auf lokaler Ebene, für Wärme besser aufeinander abgestimmt sein. Grundlage für die Planung all dieser Energienetze kann in Zukunft eine Systementwicklungsstrategie sein, die alle Sektoren und Stakeholder berücksichtigt und einbindet.

Die Arbeit der dena

Die dena zeigt mit ihren Projekten, wie der Ausbau und die Integration der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden kann - die Energieversorgung klimaverträglicher und Deutschland gleichzeitig unabhängiger vom Import fossiler Brenn-, Kraft- und Heizstoffe wird.

Unsere Projekte

Projekt

dena-Netzstudie III

Die dena untersuchte in einem umfangreichen Stakeholderprozess, wie eine integrierte Planung der Energieinfrastrukturen gelingen kann. Ziel war es,… mehr lesen

Future Energy Lab

Im Future Energy Lab können sich Unternehmen möglichst unkompliziert und effektiv vernetzen, um digitale Technologien für den Einsatz im Energiesektor… mehr lesen

dena-Dialog Netze

Mit dem dena-Dialog Netze bringt die dena Energiewirtschaft und Politik zusammen, um Lösungen für zukunftsfähige Netze und deren Umsetzung zu… mehr lesen

Hier erfahren Sie mehr:

Große Stellschrauben mit Wirkung

Welche Bereiche sind für Energiesicherheit und Klimaneutralität entscheidend? Welche Maßnahmen sind besonders wirksam? Die großen Stellschrauben sind die Energieeffizienz in Industrie und Verkehr, der Wärmemarkt, der breite Ausbau der Erneuerbaren und die Innovation. Was in diesen Bereichen jetzt jeweils getan werden muss, erfahren Sie auf den folgenden Themenseiten.

Vorteil Tempo: Innovationen fördern und nutzen

Die deutsche Forschungs- und Gründerlandschaft ist vielfältig und hoch produktiv. Aber Neuentwicklungen und gute Ideen müssen schneller in die breite Nutzung kommen. Viele entscheidende Technologien sind noch nicht marktreif. Klimaneutralität und Energiesicherheit brauchen eine Innovationsoffensive.

Mehr erfahren

Vorteil Tempo: Energieeffizienz in Industrie und Verkehr

Der entschlossene Umbau auf fossilfreie Produktion und Mobilität ist der Schlüssel für Klimaneutralität und Energiesicherheit. Denn die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist in der Industrie und im Verkehr sehr hoch. Eine Steigerung der Energieeffizienz bringt sofort Wirkung und entlastet von Preisrisiken.

Mehr erfahren

Vorteil Tempo: Wärme und Effizienz in Gebäuden

Gebäude sind ein Schlüssel für die erfolgreiche Transformation. Neben der Industrie fallen hier die höchsten Verbräuche an fossilen Energieträgern an. Durch einen schnellen und konsequenten Umbau kann der Energiebedarf von Gebäuden komplett mit Erneuerbaren gedeckt werden.

Mehr erfahren