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07.08.24 Gebäude Internationale Partnerschaft Gebäude & Räume umbauen

China-Reise: Energieeffiziente Bauprojekte

Energieeffizientes Bauen in China und Deutschland vorantreiben: Die dena unterstützt seit 16 Jahren die Zusammenarbeit beider Länder. Ang Ye, Teamleiterin Bauen International, gibt einen Überblick über die Aktivitäten der dena in China.

Ang Ye, Teamleiterin Bauen international

In den vergangenen Jahren wurden Energieeffizienz und Kohlenstoffreduktion vor dem Hintergrund des zunehmenden globalen Klimawandels zu einem gemeinsamen Schwerpunkt vieler Länder. Als wichtige Volkswirtschaften der Welt tragen Deutschland und China eine bedeutende Verantwortung bei Energiewende und Klimaschutz.

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen und die Entwicklung grüner Gebäude zu fördern, haben die dena und chinesische Unternehmen eine vielschichtige und breit gefächerte Zusammenarbeit begonnen, die durch technologische Innovation und politische Unterstützung die Energieeinsparung und Kohlenstoffreduktion im Bausektor vorantreiben soll.

Mehr als 15 Jahre Partnerschaft

2008 starteten wir die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Wissenschafts- und Technologieentwicklung & Industrialisierung (CSTID). 2010 begann das Deutsch-Chinesische Programm für energieeffizientes Bauen, welches die Zusammenarbeit der beiden Länder im Bereich nachhaltiges Bauen weiter vorantrieb. In 2015 wurde das EcoCity-Projekt ins Leben gerufen, das einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung darstellte. Bis 2020 gab es bereits 27 EcoCity-Pilotstädte.

2021 wurde das Deutsch-Chinesische Transformationspark-Projekt initiiert. In diesem Rahmen wurden fast 50 Demonstrationsprojekte für energieeffiziente Gebäude in 12 Provinzen und 4 Klimazonen realisiert. Im selben Jahr starteten beide Länder auch eine Beratung und Zertifizierung für Null-Kohlenstoff-Gebäude. 2023 wurde eine Roadmap entwickelt, die die Dekarbonisierung des Gebäude- und Bausektors in der Guangdong-Hong Kong-Macao Greater Bay Area in China darstellt.

Chinareise 2024

Im Juli 2024 reisten wir mit dem Team internationales Bauen und dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp zu einigen Projekten vor Ort. Wir besuchten Peking, Tai'an, Bozhou und andere chinesische Städte, um die deutsch-chinesische Zusammenarbeit im Themenfeld klimaneutrale Gebäude und Quartiere zu festigen und zu fördern.

In Peking

Am 10. Juli haben Vertreterinnen und Vertreter des Beijing Research and Development Center for Building Energy Efficiency (BCEE) und der dena das "China Exchange and Training Center" feierlich eingeweiht. Damit wurde ein neues Kapitel der künftigen Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien aufgeschlagen. Das BCEE und die dena haben 2018 eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, um die vertiefte Zusammenarbeit fortzusetzen und Kernpartner der dena in China zu werden. Insbesondere die jüngste Beteiligung des Zentrums an der Zertifizierung der Boao Zero-Carbon Demonstration Zone in Hainan hat im In- und Ausland große Aufmerksamkeit erregt.

Am selben Tag besuchten wir mit der dena-Delegation das China General Building Design and Research Center (CCTC) in Peking. Kristina Haverkamp betonte im Gespräch, dass das CCTC als wichtiger Partner für die chinesische Seite mit dem CCTC an der Einrichtung von Lebenszyklusmanagementsystemen auf architektonischer, regionaler und städtischer Ebene zusammenarbeiten wird. Das Ziel: die Technologie validieren, Erfahrungen austauschen und Demonstrationsprojekte schaffen.

In Tai'an

Am Nachmittag des 11. Juli fand die Unterzeichnungszeremonie eines Kooperationsvertrages zwischen der Stadtregierung von Taian (Provinz Shandong) und der dena statt. Die Stadt will langfristig mit der dena zusammenarbeit, um klimaneutrale Gebäude und Quartiere weiterzuentwickeln. Die Kooperationsvereinbarung sieht vor, dass beide Seiten die Prinzipien „komplementäre Vorteile, synergetische Entwicklung, gemeinsame Ressourcennutzung und gegenseitiger Nutzen“ einhalten.

dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp und das Team internationales Bauen auf dem Tài Shān (Berg in der chinesischen Provinz Shandong)

In Bozhou

Am 12. & 13. Juli besuchte die dena-Delegation die Sino-German Low Carbon Eco-City in Bozhou (Provinz Anhui). Ein Gespräch mit  Zhou Wei, Chefökonom der Chinese Society for Urban Studies (CSUS) und Rundgang über das Gelände standen auf dem Plan. So erlebte das Team u. a. die Anwendung des Coolwa-KI-Roboters hautnah. Es ist eine autonome Reinigungsmaschine, die sich aktuell in der Pilotphase befindet.

Beim abschließenden Austausch betonte Kristina Haverkamp in ihrem Vortrag, dass der Entwicklungspark in Bozhou im vergangenen Jahr als „Chinesisch-Deutsche Ökostadt mit geringem CO2-Ausstoß“ zertifiziert wurde. Diese Anerkennung verdeutlicht den Erfolg und die Fortschritte der Stadt Bozhou beim Aufbau einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Stadt. Die Umsetzung energiesparender Lösungen, die Förderung erneuerbarer Energien und die Schaffung intelligenter Infrastrukturen werden einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Lebensqualität der Städter leisten.

Zusammenarbeit mit Zukunft

Die Deutsche Energie-Agentur freut sich auf den weiteren Dialog und die Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern.

Eine verstärkte bilaterale Zusammenarbeit erleichtert den Austausch von Fachwissen, beschleunigt technologische Innovationen und unterstützt die Umsetzung nachhaltiger Baupraktiken. Durch gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte können.

Deutschland und China effizientere Lösungen entwickeln, um den Herausforderungen der Nachhaltigkeit schneller zu begegnen. Darüber hinaus können durch die Bündelung von Ressourcen und die Definition gemeinsamer Standards für nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz Synergien geschaffen werden.