Gemeinsam die Energiewende lokal umsetzen
Dezentrale Lösungen
Energiegemeinschaften
Die Deutsch-Polnische Energieplattform untersucht, wie Energiegemeinschaften in beiden Ländern ausgestaltet sind, macht zentrale Erkenntnisse zugänglich und entwickelt Vorschläge für eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen.
Die Transformation zu einem klimaneutralen Energiesystem wird dezentral umgesetzt. Damit bietet sie große Chancen für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen diesen Wandel lokal, vor Ort mitzugestalten. Um diese Teilhabe an der Energiewende zu stärken, wurden durch die Europäische Union Bürger-Energiegemeinschaften sowie Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften eingeführt.
Energiegemeinschaften in Polen und Deutschland
Die Umsetzung dieser beiden Konzepte in den Mitgliedsländern der Europäischen Union ist unterschiedlich ausgestaltet.
In Deutschland spielen lokale Energieinitiativen schon lange eine wichtige Rolle bei der Energiewende. Hier wird der Begriff der „Bürgerenergiegesellschaft“ vor allem mit Blick auf veränderte Ausschreibungsbedingungen für Erneuerbare Energien verwendet. Viele Regionen und Gemeinden streben außerdem eine 100 prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien an und die Bürgerinnen und Bürger organisieren sich in Energiegenossenschaften, um gemeinsam Erneuerbare-Energien-Anlagen zu finanzieren (Bürgerenergieanlagen) oder auch um Anteile an Energienetzen zu erhalten.
In Polen hat die Idee der Energiegemeinschaften durch die Einführung der sogenannten Energie-Cluster („Klastry energii“) mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz im Jahr 2016 an Bedeutung gewonnen. Hierbei handelt es sich um zivilrechtliche Vereinbarungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern, wissenschaftlichen Einheiten, Forschungsinstituten, Unternehmen oder lokalen Behörden mit dem Ziel, lokale, vorrangig auf der Nutzung erneuerbarer Energien basierende Energieversorgungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Laut der jüngst aktualisierten polnischen Energiestrategie „PEP 2040“ soll die dezentrale Ausrichtung des Energiesektors und damit lokale Organisationseinheiten wie Energiegemeinschaften (z. B. Energiecluster, Energiegenossenschaften) ausgebaut werden.
In einem immer dezentraleren Energiesystem und angesichts des vermehrten Einsatzes von erneuerbaren Energien können Energiegemeinschaften einen Beitrag zur Energiewende und zur lokalen Flexibilität leisten und zudem die Versorgungssicherheit stärken. Während aktuelle Projekte sich oftmals noch auf die Erzeugung von Energie beschränken (z.B. Erneuerbare Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften), werden auch Themen wie Energiespeicherung, Energieeffizienz, die Einbindung des Wärmesektors oder auch der Elektromobilität wichtiger.
Umsetzung und Ziele des Projekts
Im Projekt werden die verschiedenen Konzepte in Deutschland und Polen näher untersucht. Auf Grundlage dieser Untersuchung werden Best-Practice Beispiele identifiziert und erfolgreiche Beispiele aufgearbeitet und präsentiert. Aufbauend darauf werden Empfehlungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen erarbeitet und Hinweise für die Gesetzgeber entwickelt, wie Energiegemeinschaften noch besser genutzt werden können.
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Claire Gauthier
Expertin Internationale Kooperationen T: +49 30 66 777 - 153 claire.gauthier(at)dena.de